Loading

Langzeit-Blutdruck­messung

Vielfältige Schätzungen gehen davon aus, dass in den industrialisierten Ländern Mitteleuropas jeder 4. bis 5. Erwachsene über 40 Jahre einen erhöhten Blutdruck aufweist. Die von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzwerte betragen 100-140 für den oberen Wert (systolischer Blutdruck) und 60-90 für den unteren Wert (diastolischer Blutdruck) mmHg. Der Blutdruck schwankt im Tagesverlauf in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität und anderen Faktoren wie z. B. Stress.

Krisenhafte, besonders aber chronische (dauerhafte) Blutdruckerhöhungen führen zu vorzeitiger und vermehrter "Gefäßverkalkung" (Arteriosklerose). Hierdurch steigt vor allem das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko, aber auch der Herzmuskel, das Nierengewebe und die Netzhaut des Auges werden in Mitleidenschaft gezogen und in ihrer Funktion zum Teil erheblich beeinträchtigt. Bluthochdruck bleibt vom Patienten lange Zeit unbemerkt, die Lebenserwartung der Patienten ist aber deutlich verkürzt (zum Teil mehr als 10 Jahre), weshalb diese Erkrankung auch als "silent killer" bezeichnet wird.

Nur bei 5-10 % der Patienten kann eine faßbare und damit ursächlich behandelbare organische Ursache (z. B. Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen) gefunden werden. Bei über 90 % der Patienten muss eine oft lebenslange, meist medikamentöse Therapie erfolgen, um vor den schwerwiegenden Folgen der Erkrankung zu schützen.

Die Langzeit-Blutdruckmessung (in der Regel über 24 Stunden) erlaubt die Beobachtung des Blutdruckverhaltens im Tagesverlauf und ist somit sowohl im Rahmen der Überwachung von gefährdeten Patienten (erhöhte Blutdruckwerte bei Einzelmessungen in der Praxis) als auch zur Kontrolle der Therapie mit blutdruckwirksamen Medikamenten geeignet.